Heidå Sveridge, tere Eesti

Oder: Tschüss, bis dann, Schweden, hallo Estland. Wir haben es ins nächste Land geschafft. 16 Stunden mussten wir auf der Fähre von Stockholm nach Tallinn verbringen. Bei der Buchung dachte ich mir so, dass das ja kein Problem ist. Die Fähre fährt abends los und dann schläft man ja die meiste Zeit in der Kabine. Theoretisch super, praktisch hat es nicht so geklappt. Dieses konstante Brummen und vibrieren der Motoren sind wir nicht gewohnt. Es war nicht wirklich laut, aber einfach unangenehm. Und genau als alle geschlafen haben, hat das Schiff nachts auf einer finnischen Insel angelegt und die Leute dort noch abgeholt. Die einzigste, die tiefenentspannt geschlafen hat, war Jacky. Allerdings hatte sie andere Sorgen. Habt ihr schonmal versucht euren Hund zu „zwingen“ in einen 80 cm auf 1m kleinen, stinkenden, ekligen Sandkasten zu machen? Ein Ding der Unmöglichkeit. Kurz reingehüpft ist sie, und dann wollte sie nie mehr rein. Geschweige denn, dort drin ihr Geschäft machen. 😀 Das kann sehr peinlich sein, wenn dort noch andere Menschen, ohne Hunde, auf dem Deck sind. Sie hat dann einfach demonstrativ daneben gekackt und eigentlich hat sie Recht. Machen die Menschen ja auch nicht anders, wie wir oft sehen. Na ja, auf jeden Fall waren wir froh als wir endlich in Tallinn angekommen sind und wieder in unseren geliebten Steve durften. Unser Womo ist einfach am besten. Obwohl die Fahrt durch die Stockholmer Schären bei Sonnenuntergang auch etwas ganz besonderes war.

Aber bevor ich euch jetzt von Estland berichte, erzähle ich euch noch von den letzten Tagen in Schweden.

 

Habt ihr schonmal Elche gesehen? In der freien Wildbahn hat es leider nicht geklappt, dafür sind wir in einen Elchpark.  Voll die Touriattraktion, wo man mit einem Traktor mit Anhänger ins Elchgehege gefahren wird, und sie füttern und streicheln kann. Was für tolle, riesige und total vorsichtige Tiere das sind. Wir waren alle begeistert. Der älteste der Herde hieß Harald und es gibt 3 Babyelche (2,5 Monate alt). Ich hoffe wir sehen in Estland noch freilebende. Aber normalerweise sind sie sehr scheu. (Edit: Genau heute haben wir wirklich noch drei Elche hier in Estland gesehen. Eine Elchkuh mit zwei Jungen. Leider waren wir ziemlich weit entfernt als sie über die Straße sind. )

In freier Wildbahn ♥

 

Stockholm haben wir uns auch einen Tag angesehen. Dort waren wir im Vasamuseum. Ein Museum, das um ein altes Kriegsschiff, das 1628 bei seiner Jungfernfahrt sank, herumgebaut wurde. 1961 hat man es, nach 333 Jahren unter Wasser, mit großem Aufwand geborgen. Das Boot ist zu 98 % Original erhalten und man kommt in den großen Raum und ist total fasziniert. Das Schiff sieht noch so gut aus, dass man es kaum glauben kann, dass es so lange unter Wasser war. Wäre es in einem anderen Meer, mit mehr Salzgehalt, gesunken, dann wäre nicht mehr viel von der Vasa übrig.

Neubau der deutschen Botschaft

 

In Uppsala (der Name ist schon genial) war dann zufällig noch ein US-Car Treffen. Das haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen und haben die vielen Oldtimer bewundert, die größtenteils, entweder in Top Zustand oder coole Ratten waren. Auf unseren Treffen in Deutschland sind immer maximal ein Drittel Oldies und der Rest neueren Baujahrs. Hier konnte man die Neuen an einer Hand abzählen. Wir haben es genossen durchzulaufen und die Liveband aus Texas war auch ganz cool. Erstaunlich dass die Band in dem Alter noch auf Tour geht.

Schwedens ältester Baum (ca 1000 Jahre alt)

 

Marvel Avengers Station (was für die Kids)

 

Schwedenimpressionen

 

Estland

Tallinn war natürlich unser erster Halt, da wir dort morgens um 10 Uhr, estländischer Zeit (wir haben hier +1 Stunde Zeitumstellung) angekommen sind. Es hatte zwar keiner so richtig Lust, da alle wenig Schlaf hatten, aber da wir ja schonmal da waren und auch einen guten zentralen Parkplatz hatten,sind wir durch die Altstadt geschlendert. Tallinn ist UNESCO Weltkulturerbe, da es noch viele außerordentlich gut erhaltene mittelalterliche Gebäude gibt. Es war extrem viel los, aber es war kein unangenehmer Trubel. Die Stadt ist wirklich wunderschön und es ist faszinierend wie hier die Moderne auf das Mittelalter trifft.

 

Was gibt es über Estland zu sagen? Außer in Tallinn haben wir noch nicht viel touristisches gesehen. Es ist alles erst am Anfang. In einigen Jahren sieht es vermutlich anders aus. Ab und zu sieht man einen Campingplatz, die alle sehr rustikal sein sollen. Bisher standen wir immer ohne Probleme frei. Hier gibt es in den Wäldern und Seen extra kostenlose Grillplätze mit kleinen, überdachten Sitzplätzen, wo man zelten darf. Es gibt (eklige) Plumpsklos, kostenloses Feuerholz und oft sogar Brunnenwasser. Meistens ist noch ein Fussball- oder Spielplatz dabei und ein Parkplatz auf dem auch unser Wohnmobil Platz hat. Das ist sehr praktisch und es sind wirklich tolle Plätze (außer die Klos, aber wir haben ja unseres dabei). Die Landschaft ist eine Mischung aus Schweden und Deutschland und es gibt schöne Ecken. Die Häuser auf dem Land haben viel Ähnlichkeit mit den Schwedenhäuschen, aber wir haben auch schon richtige Ostblockhäuser gesehen. Die Menschen können wir noch nicht so richtig einschätzen. Auf den ersten Blick sind sie sehr unfreundlich und schlecht gelaunt, selbst wenn man nett auf sie zugeht. Wir werden sehen, aber vermutlich werden wir zügig südwärts fahren, da es hier schon recht frisch ist und die Seen und das Meer arschkalt. Falls ihr noch Fragen zu diesem, doch vielen unbekannten Land habt, dann immer raus damit. Übrigens hat hier in Estland bisher noch nichts Eintritt gekostet, was wir gemacht haben.

 

Jägala Wasserfall und Hängebrücke

 

Lahemaa Nationalpark (und endlich habe ich Heidelbeeren gefunden)

 

Tolsburgruine aus dem Jahre 1471

 

Estlandimpressionen

 

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