Albanien, Montenegro und Kroatien

Und schwups sind wir in ganz anderen Ländern angekommen als geplant. So läuft das bei uns mit den Plänen, innerhalb kürzester Zeit werden sie über den Haufen geworfen und mal kurz umgeplant. Aber zurück nach Griechenland.

Vor der Grenze nach Albanien hatten wir ein bisschen Bammel. Eigentlich hab ich das vor jeder Grenze und jeder einzelne Grenzübertitt nervt gewaltig. Wir mussten zwar etwa eine Stunde warten und die Grenzer liefen öfters mit Spürhunden durch die Fahrzeugreihe, ansonsten waren die Zöllner aber freundlich und wir konnten problemlos einreisen. Da waren wir also, in Albanien, einem Nicht-EU-Land, in dem wir kein Internet haben, da das Roaming hier nicht gilt. Also haben wir uns in Sarandë, der ersten größeren Stadt erstmal eine lokale Sim-Karte gekauft. Von Vodafone Albanien gibt es einen Tourist-Pack. Für 12 € haben wir 10 GB bekommen und es war ganz easy. In Albanien ist die Währung Lek, aber fast überall kann man auch mit Euro bezahlen, wobei man dabei meist schlechter wegkommt. Was uns gleich auffällt sind die Menschen, sie winken wenn wir mit dem Womo vorbeifahren, hupen freundlich oder halten an um zu fragen woher wir kommen und wie es uns geht. Ein paar können deutsch und die meisten sonst gutes englisch. Auch landschaftlich hat Albanien viel zu bieten. Direkt am Meer haben sie leider einige Städte hingepflastert mit hässlichen Hoch- und Mehrfamilienhäuser und auch einige große Hotelanlagen.

Auf den 01. Februar hatten wir die Fähre nach Italien gebucht. Wir haben uns für die kürzeste Strecke von Vlora nach Brindisi mit 6,5 Stunden entschieden. Keiner von uns fünf (besonders Jacky nicht) hatte Lust auf die Überfahrt und wir hatten schon im Vorfeld ein komisches Gefühl. Aber wir haben uns morgens dann von meinen Eltern verabschiedet und sind mit gepacktem Rucksack in den Fährhafen gefahren, nur um zu erfahren dass heute keine Fähre fährt und morgen auch nicht. Eventuell am Sonntag, aber die wäre dann sowieso schon voll. Wir hatten zwar in Albanien schönes Wetter, aber über dem Meer auf der italienischen Seite tobte ein Sturm. Na toll, als ob wir es geahnt hätten. Also erstmal wieder zurück auf den Parkplatz auf dem wir Oma und Opa zurückgelassen hatten (die waren sehr erstaunt als sie uns sahen) und bei der Agentur über die wir online gebucht haben, angerufen. Wir bekommen auf jeden Fall unser Geld zurück, das war schonmal wichtig, aber was nun? Hier ein paar Tage bleiben und hoffen dass wir irgendwann auf die Fähre dürfen und dann der Sturm auch wirklich vorbei ist, oder Italien fürs erste verschieben und auf dem Landweg nach Norden fahren? Wir haben uns dann gemeinsam, einstimmig gegen die Fähre entschieden. Luca war etwas enttäuscht, aber auch er wollte nicht mehr mit dem Schiff fahren. Da wir ja keine großen Pläne haben, ist es auch egal ob wir planlos durch Italien oder planlos durch Montenegro und Kroatien fahren. Ihr merkt, auf so einer Reise muss man flexibel sein. Und Italien ist nur aufgeschoben auf einen anderen Zeitpunkt. Also tuckerten wir, gemeinsam mit meinen Eltern, weiter durch Albanien. Hier ist übrigens ungefähr jedes zweite Auto ein Mercedes. Hier fahren auch, im Gegensatz zu Griechenland, viele große und neue Autos rum und gaaanz viele alte 190er und 200er. Uns sind einmal (ohne scheiß) etwa zehn Benz hintereinander entgegen gekommen. Das sieht man bei uns wohl nur beim Ausflug vom Mercedes Club. So gut uns der Süden Albaniens gefallen hat, desto weniger mochten wir den Norden. Landschaftlich nicht mehr so schön und die Menschen nicht mehr so offen wie im Süden.

In Kruja haben wir noch das Skanderbeu Museum besucht. Skanderbeu ist ein albanischer Nationalheld, der im 15. Jahrhundert gelebt und Albanien erfolgreich gegen die Osmanen verteidigt hat. Das Museum war schön gemacht und auch durch die Gassen von Kruja zu laufen war interessant. Es gab, wie überall, allerhand Souvenirs (touristischer Plunder) zu kaufen.

Albanien Impressionen

Durch Montenegro sind wir eigentlich nur durchgefahren mit einer Übernachtung. Das Land ist schön, aber es gibt unendlich viele große, teure Hotels. Die schönsten Fleckchen sind mit oft hässlichen Bauten zugepflastert. Ansonsten denkt man dass man in Deutschland ist. Die gleichen Schilder, gute Straßen, es ist sehr gepflegt und man bezahlt in Euro. Montenegro gehört nicht zur EU, hat aber keine eigene Währung und kauft deshalb den Euro dazu.

Impressionen Montenegro

Und schwups waren wir in Kroatien. Schaut mal auf der Landkarte nach. Unten ist ein kleiner Zipfel von Kroatien, der komplett von Bosnien umgeben ist. Theoretisch hätten wir also noch durch 12 km Bosnien fahren müssen um dann wieder nach Kroatien einzureisen. Auf so viel unnötige Grenzübergänge hatten wir dann aber keine Lust und wir sind über die Halbinsel Pelješac und dann mit der einstündigen Fähre aufs kroatische Festland. Auf Pelješac haben wir auch endlich, zum ersten Mal auf unserer Reise, einen Delfin gesehen.

Kroatien ist sonst zum Wildcampen nicht so wirklich geeignet, da es streng verboten und meistens auch nicht geduldet wird. Deshalb wollten wir die erste Nacht auf einem Parkplatz in Dubrovnik verbringen um dann am nächsten Tag die Stadt anzusehen. Das hätte uns aber etwa 100 € gekostet. Natürlich war uns das zuviel und wir haben außerhalb ein Plätzchen gefunden. Dubrovnik sind die vielen Touristen definitiv zu Kopf gestiegen. Wir waren ehrlich schockiert über die Preise dort. So schön und wirklich beeindruckend diese Stadt auch ist, wir werden sie zukünftig eher meiden. Auf Grund des St. Blasius Feiertages konnten wir kostenlos über die Stadtmauer um die Altstadt herum laufen. In den Genuss wären wir sonst niemals gekommen, weil der Normalpreis dafür auf knapp 70 € für uns vier liegt. Und mal ganz ehrlich, es war zwar schön, wäre mir aber keine 10 € wert.

Die Plitvicer Seen sind auch im Winter schön. Schade dass nicht alle Wege offen waren, aber dafür war es preiswert und es war kaum was los. In der Hauptsaison soll es hier ziemlich überlaufen sein und wir sind froh die Möglichkeit zu haben alles off-season zu besuchen. Und ja, hier sind wir mitten im Winter angekommen. Obwohl wir das kalte weiße Zeug eigentlich gar nicht sehen wollten, hat es natürlich durchaus auch seine schöne Seiten.

Kroatien Impressionen

Und wie ging’s dann weiter? Weils im September so schön war sind wir wieder nach Ungarn an den Balaton. Und hier hatte ich erst mal drei kranke Männer die ich pflegen durfte. Zwei hatten 40 Grad Fieber, aber alle waren tapfer. War eindeutig eine Männergrippe, da es mich gar nicht erwischt hat ; -)

Und hier sind wir jetzt und genießen den beginnenden Frühling. Nachts ist es recht kalt (5 Grad) und tagsüber sonnig mit etwa 10 Grad. Wir planen an unserer Zukunft und versuchen alle wieder gesund zu werden. Ein Zahnarzttermin steht auch noch an. (Schiebe ich seit Griechenland vor mir her, ich hasse Zahnarztbesuche). Übrigens haben wir jetzt gerade seit langem wieder wlan. Unsere spanische Datensimkarte wurde jetzt nach exzessiver Auslandsbenutzung gesperrt und unser Internet ist gerade sehr begrenzt. Also wird das Wi-Fi ausgenutzt um Bilder hochzuladen und ihr könnt nach langer Zeit mal wieder einen Blogbeitrag von mir lesen. 🙂

Ungarn Impressionen

4 Comments

  • Gertrud und Alfred

    28. Februar 2019 at 14:03

    Hallo ihr vier Weltenbummler,

    von angedacht wenigen Tagen wurden nun neun Wochen in denen wir Weihnachten, Neujahr, vier Geburtstage und unseren Kennenlerntag feierten, sowie ein fantastisches Griechenland miteinander bereisten. Unsere geplante Fahrt zur Insel Kreta haben wir auf einen weiteren Urlaub in einer anderen Jahreszeit verschoben.

    Für uns mal angenehm war einfach nur hinterher zu fahren ohne sich zu verkopfen – im Wege und Übernachtungsplatz finden seid ihr beide einfach ein unschlagbares Team. Ein herzliches Danke dafür.

    Viel Spaß hatten wir mit unseren Enkeln Fabio und Luca. Fabio hatte seine Freude daran Opa täglich mit Mühle, Dame, Schach oder sonstigen Spielen herauszufordern. Binokel, Schwimmen oder Kniffel gehörte, meist bei einem Glas griechischen Wein, zu den gemeinsamen abendlichen Unterhaltungen im Wohnmobil.

    Im kroatischen Markaska trennten sich dann unsere Wege, da wir weiter der Küstenstraße folgend wieder Richtung Heimat fuhren.

    Wir sind überzeugt daß ihr vier euren Weg findet – dazu wünschen wir euch weiterhin Gesundheit, eine gute Reise und daß alle eure Träume in Erfüllung gehen mögen.

    Liebe Grüße aus der Heimat, eure Eltern Gertrud und Alfred

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    • freiundweg

      28. Februar 2019 at 16:09

      Hallo ihr Zwei,
      Vielen Dank für Eure netten Worte. Es war schön Euch ein Stück auf unserer Reise mitzunehmen. Und wenn man es neun Wochen gemeinsam aushält ist das ja ein gutes Zeichen. 😉
      Liebe Grüße von allen und bis bald
      Nathalie und ihre Männer.

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