Nach einer Woche auf dem Camping waren wir froh wieder weiterzufahren. Es ist zwar schön alles dazuhaben, aber irgendwie fehlt die Freiheit. Am liebsten stehen wir, ehrlich gesagt, mitten in der Pampa, ganz alleine mit Wasser in irgendeiner Form in der Nähe (Meer, See, Fluss, Bach…). Momentan schwierig, da alles sehr nass ist und wir auf keinen unbefestigten Straßen fahren. Wasser haben wir eigentlich überall, leider nur von oben.
Wir sind jetzt genau vier Wochen in Portugal und genau seit vier Wochen regnet es mit leichten Unterbrechungen. Den Wetterbericht kann man vergessen, weil es bisher grundsätzlich schlimmer gekommen ist als vorhergesagt. Wenn es dazwischen dann mal sonnig war, war es aber total schön hier. Na ja, wir hoffen mal das Beste für die nächste Zeit. Weit gekommen sind wir sowieso noch nicht. Wir fahren hier an der Algarve hin und her. Die letzte Woche waren wir an mehreren Stauseen und haben das Inland ein bisschen erkundet.
Aber zuerst ging es an einem sonnigen Tag ans Capo de São Vicent. Ein Leuchtturm am südwestlichsten Punkt vom europäischen Festland. Gleich hinterm Horizont fängt Amerika an. Hier steht man hoch oben auf den Klippen und unten tobt der wilde Atlantik. Ich schätze in Deutschland wäre so ein Aussichtspunkt ganz ohne Absperrungen nicht erlaubt. Bei dem starken Wind war ich neben fotografieren, damit beschäftigt ängstlich zu schauen dass keiner zu nah an den Rand geht. Andy und Luca haben beim Bratwurststand „letzte Bratwurst vor Amerika“, bekannt aus dem Fernsehen, noch eine leckere Bratwurst gegessen, dann ging’s ein paar Kilometer zurück zum Fortaleza de Sagres. Ein altes Fort, bei dem man an ein paar Stellen das Meer hört und spürt, wenn es die Luft durch den Fels nach oben drückt. Was für eine gewaltige Kraft das Wasser hat ist unglaublich.
Weiter ins Inland. Hier haben wir eine schöne Ecke gefunden, Die uns gut gefällt und die auch bezahlbar ist. Dort haben wir uns ein paar Grundstücke angeschaut. Bis jetzt war noch nicht das Perfekte dabei, aber wer weiß vielleicht fahren wir morgen dran vorbei. Aber was für ein Unterschied zu Deutschland wo man auf seinen maximal 1000 m2 sitzt und rechts und links einen Nachbarn hat. Hier gehts dann halt mit mehreren Hektar los und man hat seinen eigenen See, Fluß und Quelle. Unendlich viele Möglichkeiten etwas zu machen und zu schaffen. Die Kids haben sich schon in eines der Grundstücke verliebt, aber das passt leider nicht perfekt. Wir halten weiterhin die Augen offen und wissen dass wir noch das Richtige für uns finden.
Am vierten Sonntag im Monat ist immer Hippiemarkt in Barão de São João. Den haben wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Auf dem Sportplatz in dem kleinen Dörfchen treffen sich schon Tage vorher ganz viele Aussteiger und Hippies in ihren selbstgebauten Wohnmobilen, Lastwagen, Autos oder mit Zelt. Jeder der was verkaufen will, verkauft am Sonntag etwas. Es gibt viele Essensstände mit allem möglichen. Vom veganen Kuchen bis zur Pizza aus dem selbstgebauten Steinofen. Aber viele verkaufen einfach ihr Wissen und ihr Handwerk. Es gibt Massagen, Kinderschminken, Haare stylen (Dreads machen), Tätowieren… Es werden Kräuter verkauft, Biogemüse, Silberwasser, Cannabisöl und alles erdenkliche. Eine komplett andere Welt, bunt, laut, mit viel Musik und viel Leben. Meine Meinung ist ja, wenn es mehr solcher Menschen gäbe, dann wäre die Welt eine bessere.
Da wir jetzt seit über vier Wochen hier an der Algarve rumgondeln, wird es jetzt Zeit nördlicher zu fahren. Lissabon steht natürlich auf unserem Programm und wir werden sehen was noch alles. Es ist manchmal schon lustig hier, wenn wir manche Straßen schon fünfmal gefahren sind und es hier schwierig wird immer neue Routen zu suchen, weil wir überall schon gefahren sind.
Übrigens hab ich noch einen super Buchtipp für alle die mutig genug sind dieses Büchlein zu lesen und ihr Leben in Frage zu stellen. Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen. Am besten geht ihr in Eure nächste Bücherei und leiht es dort aus.
Am südwestlichsten Punkt
Das Fort
Hippiemarkt
Santa Clara Stausee
Impressionen von unterwegs
Damit ihr auch glaubt dass wir Schlechtwetter hatten.
Selbstgemachtes Deo geht auch unterwegs (und ist so viel gesünder als gekauftes)
6 Comments
Vroni Mattes
28. März 2018 at 08:45Guten morgen Nathalie, Andy,Fabio, Luca
Jetzt seid ihr schon 1/4 Jahr unterwegs und du schreibst nach wie vor recht begeistert vor eurer Familien Tour es ist so als ob man selbst dabei ist.
Wir wünschen euch ein recht frohes Osterfest sollen eure Wünsche in Erfüllung gehen.
Vroni und Roland
freiundweg
28. März 2018 at 09:02Hallo ihr zwei,
Vielen Dank. Ja, es ist unglaublich wie die Zeit vergeht. Wir wünschen Euch auch schöne Ostern.
Liebe Grüße
Nathalie und der Rest
Ursula
28. März 2018 at 12:46Oh, da sind diesmal aber traumhafte Fotos dabei! <3 Vor Llem das Titelbild….was sind das für Pflanzen, die so grün-orange-rot leuchten?
Liebe Grüße
freiundweg
28. März 2018 at 12:52Hallo Ursula,
Das sind Hottentottenfeigen oder essbare Mittagsblume. Die lila Blüte mit der Hummel ist dieselbe Pflanze.
Schön dass Dir unsere Bilder gefallen.
Liebe Grüße
Nathalie
Martina
3. April 2018 at 21:39Hallo ihr Lieben
Ich muss zu meiner Schande zugeben, dass ich heute das erste mal auf eurer Seite bin. Und ehrlich gesagt, bin ich völlig geflasht. Wow!!! Ich bin begeistert. Ersten von eurem völlig freien und entspannten Leben und zweitens deine Art, uns dies zu schreiben. Es macht total Spaß und ich habe zeitweise das Gefühl, mit euch an Bord zu sein! Gerade im Moment wäre ich es gerne. Einfach raus aus dem Alltag. Raus aus dem hamsterrad das unaufhörlich rennt und rennt. Auch für die Kinder. Sie werden auf eurer Reise mehr lernen wie sie auf den besten Schulen jemals lernen können! Seid stolz auf eure Entscheidung und geht weiter euren weg, bis ihr gemeinsam ankommt. Wo auch immer das sein wird. Und ich freue mich jetzt schon euch dort zu besuchen und ein paar Tage pure Lebensfreude zu genießen! Wobei das hier am See natürlich auch sehr einfach ist. Und Gott sei dank spielt das Wetter endlich wieder mit und beschert uns auch hier wunderschöne Tage!
Also, macht es gut miteinander. Ich freue mich jetzt schon auf euren nächsten Beitrag.
Bis bald
Martina
freiundweg
3. April 2018 at 21:59Hallo Cousinchen,
Wir mussten gerade erst mal lachen und Andys Kommentar war: „Typisch Martina“ Aber vielen Dank für Deine nette Worte und vermutlich schaust Du jetzt öfters auf unsere Seite. Ich finde es auch der Hammer wieviel positive Rückmeldungen wir bekommen und freuen uns über jede einzelne. Und egal wo wir landen freuen wir uns dann natürlich auch über Besuch.
Viele liebe Grüße von uns allen an den schönen Bodensee. Genießt das Wetter.
Nathalie und ihre Männer