So, ihr Lieben, hier kommt endlich ein neuer Blogeintrag, der schon eine Weile geschrieben ist, aber irgendwie das speichern nicht geklappt hat.
Italien und Frankreich haben wir ja schon eine Weile hinter uns gelassen. Und was haben wir denn jetzt überhaupt in Mailand gemacht?
Unsere zwei Jungs spielen seit mehreren Jahren (mittlerweile bestimmt schon fünf) das Sammelkartenspiel Yu-gi-oh. Dabei kann man sich Decks (ganze Spielsets) und Boosterpacks mit mehreren Karten kaufen. Es gibt Millionen von Karten und jede Karte hat einen anderen Effekt. Es ist ein mega kompliziertes Spiel, bei dem jeder am Anfang verzweifelt, das sie sich selbst beigebracht haben und oft gegeneinander spielen. Eigentlich hat es uns eher oft genervt, da es manchmal kein anderes Gesprächsthema bei Ihnen gibt. Wenn man es sich aber genau anschaut, was sie dadurch schon gelernt haben, ist es ein tolles Spiel. Und in Mailand war ein großes Yu-gi-oh Turnier, bei dem sie beide mitgemacht haben. Sie haben sich getraut in einem fremden Land gegen lauter Ältere (zwischen ca. 18-60jährige) an einem riesigen Turnier teilzunehmen und das Ganze auf Englisch. Sie haben sich aus ihren tausenden Karten ein Turnierdeck zusammengestellt und ihr Glück versucht. Leider geht es in dem Spiel nicht nur um Glück und Können, sondern auch um das perfekte Deck und wieviel man bereit ist dafür auszugeben. Einzelne Karten kosten hier dann locker mal 100 €, wir haben sogar eine für 400 gesehen und das ist wirklich krank. Da konnten unsere zwei mit ihren Decks leider nicht mithalten und haben nach mehreren verlorenen Duellen dann aufgegeben. Ich bin trotzdem stolz auf sie, und bei knapp 2000 Teilnehmern war es echt mutig. Jetzt haben sie mal die Turnierluft geschnuppert, wissen worauf es ankommt und haben sich gleich noch neue Decks (als Adventskalender) ausgesucht, die sie als neues Turnierdeck aufbauen wollen. Und was lernen sie jetzt bei dem Spiel? Erstmal natürlich Englisch, da viele Karten auf Englisch sind und sie auf Englisch auch am Turnier teilgenommen haben. Dann können sie von tausenden Karten die Effekte auswendig und welche Karten dazupassen und das ist sehr beeindruckend. Und gerechnet wird natürlich auch, da jeder Lebenspunkte hat und jedes Monster verschiedene Angriffspunkte und Verteidigungspunkte. Das Spiel ist der beste Beweis dafür, dass man leichter lernt und sich Sachen merkt wenn es einen interessiert. Ich hoffe wir schaffen es irgendwo anders nochmal an einem vielleicht kleineren Turnier teilzunehmen. Spaß hatten sie auf jeden Fall und für alle Teilnehmer gab es fünf Kartenpacks à neun Karten. Da hat es sich schon für sie gelohnt.
Und nach unserem Wochenende in einem Kongresszentrum Nähe Mailand sind wir dann Richtung Pisa. Andy und ich kannten Pisa schon von einem früheren Besuch und mal ehrlich, wirklich spektakulär ist die Stadt nicht. Ja, der Turm ist schief und die Gebäude drumherum sind auch sehr schön, aber das war’s auch schon. Mittlerweile stehen an allen wichtigen Touripunkten das bewaffnete Militär mit gepanzerten Fahrzeugen. Beim Turm fotografieren haben wir dann automatisch gleich das Maschinengewehr noch mit drauf. In was für einer Welt leben wir eigentlich, in der sowas notwendig ist? Vor 15 Jahren standen die dort noch nicht, als ich mit Andy zum ersten Mal hier war. Pisa hatten wir also recht schnell abgehakt. Übrigens würde ich nicht während der Hauptsaison hier sein wollen, wenn ich bedenke dass jetzt schon viel los war. Lustigerweise würde die Stadt niemand kennen, wenn der Turmbauer nicht geschlampt hätte.
Ein paar Kilometer nach Pisa kommt das Städtchen Pontedera und das stand schon lange auf Andys und meiner Wunschliste. Hier ist nämlich das Piaggio Werk. Hier werden seit vielen Jahren die Vespas und Apes und die ganzen anderen Fahrzeuge hergestellt und es gibt ein kleines, aber wirklich feines, kostenloses Museum. Für alle Vespafans ein Muß. Natürlich gab’s auch noch Aprilias, Gileras und Moto Guzzis zu sehen.
Und dann stand die große Frage im Raum, wohin geht es weiter? Rom mit Andy, der immer noch nicht hundertprozentig wiederhergestellt ist, haben wir dann schnell gestrichen. Also ging es um das Land zum Überwintern. Wenn es nach Andy und mir gegangen wäre, säßen wir jetzt in Griechenland am Strand, aber die Kinder hat es nach Spanien gezogen. Oma und Opa sind auch in dieser Richtung unterwegs und wir konnten so zusammen Weihnachten und das neue Jahr feiern. Also natürlich auch verständlich und so sind wir dann die komplette Küstenstraße von kurz vor Genua, bis nach Nizza in Frankreich gefahren. Die Straße ist unglaublich beeindruckend und die Bilder geben nicht mal einen Bruchteil wieder von dem was es zu sehen gab. Leider ist man hier nicht sehr Wohnmobilfreundlich und es ist alles recht eng, mit unendlich vielen Höhenbegrenzungen an allen Parkplätzen. Wir wollten eigentlich nur ein paar km weiterfahren und noch in Italien übernachten, aber irgendwie fanden wir keinen Platz zum Übernachten und nicht einmal einkaufen oder kurz anhalten war irgendwo möglich. Also fuhren wir weiter und weiter, bis nach Nizza, wo es schon langsam dunkel wurde. Die Nerven lagen schon bei allen blank, Andy war mega genervt, da er überkonzentriert sein musste wegen der psychisch gestörten Rollerfahrer hier, die rechts und links an einem vorbeifahren und die ganz gestörten stellen sich dann an den Ampeln noch zwischen Womo und Anhänger. Wir haben auf der Strecke übrigens zwei Unfälle gesehen an denen Roller beteiligt waren. Wer also ein kurzes, schmerzhaftes Leben sucht, kann an die italienische oder französische Küste kommen zum Roller fahren. Da der Tag also fast zu Ende war, nichts so klappte wie wir wollten, musste eine Planänderung her. Wir wollten eigentlich die komplette Côte d’Azur runterfahren, bogen aber dann ab ins Landesinnere. Kaum waren wir einige km von der Küste weg, wurde es auch entspannter. Wir konnten endlich mal kurz anhalten, durchatmen, mit dem Hund raus und haben dann bei Dunkelheit noch ein schönes Übernachtungsplätzchen an einem Friedhof gefunden. Reisen kann auch anstrengend sein. Wenn nichts klappt und sich schon alle gegenseitig anschreien, dann macht es keinen Spaß, aber auch das gehört mit dazu. Und am nächsten Tag gab es dafür leckeres Baguette, Croissants und Eclaires aus einer kleinen Boulangerie. Nirgends schmecken die Croissants leckerer als hier in Frankreich.
Frankreich ließen wir trotzdem recht schnell hinter uns, da wir ja auf dem Weg in den Süden waren. Übrigens sind wir bisher komplett mautfrei gefahren. Man sieht einfach mehr und es ist schöner. So, und jetzt hoffe ich dass es mit den Bildern noch klappt und Spanien gibt es dann beim nächsten Mal.
Leider klappt es mal wieder nicht mit mehr Bildern, die Impressionen folgen dann separat.